Mir war die Frau ganz unbekannt,
doch schienen das die Augen nicht zu wissen,
ich glaub, sie würden - wenn sie könnten - küssen,
sie lächelten ganz unverwandt,
fast könnt ich sagen hingerissen.
Vom Lächeln strahlten unsere Gesichter,
als war's ein tiefes sich Erkennen,
wir brauchten Namen nicht zu nennen,
das Unbekannte war Berichter,
von nur gefühlten inneren Antennen.
Es dauerte vielleicht nur fünf Sekunden,
um so an uns vorbei zu gehen,
wie schnell die Augen sich gefunden,
um in des andern Herz zu sehen,
dann loszulassen, so wie Winde wehen.
Und jede ging in ihre Richtung weiter,
nichts, was mit Worten sagbar wäre,
außer dem stummen „Habe die Ehre",
doch leicht und unerwartet heiter.
23.04.2009
Ich bin ein Mensch und nehm mich in die Arme,
auch wenn ich was Absurdes denke,
wer, wenn nicht ich, sich meiner sonst erbarme
und mir die Lebensliebe schenke,
mein Herz von innen her erwarme.
So manche Ängste wohnen noch in mir,
sie sind in meine Arme eingeschlossen,
sie hockten lange schon vor meiner Tür
und haben tausend Tränen dort vergossen,
ein Schwesterteil, vom Ich ein Wir.
Ich atme diese Ängste ein,
und damit sind sie eingeladen,
der jetzt vereinte Teil von mir zu sein,
sie dürfen nun in meiner Liebe baden,
aus meinem Herzen rollt ein Stein.
Das ist mein Menschsein, dass ich mich verstehe
und stets Partei für mich ergreife,
dass ich mir tief ins Herze sehe,
dass auch aus Chaos Lachen in mir reife
und ich versöhnt mit mir durchs Leben gehe.
12.03.2009
Barbara Kromphardt